AN DER ÖDEN LAUEN DONAU?
Geschichten aus der Donauregion

Erstaunliches tut sich da auf - weitab von Kitsch und Walzer. Intensive, ironische, sensible Texte von: György Buda, Ingrid Dundler, Antonio Fian, Franzobel, Egyd Gstättner, Semier Insayif, Gerhard Jaschke, Wolfgang Kühn, Lisa Lercher, Reinhard Prenn, Selma Ram, Friedl Reich, Ditta Rudle, Gerhard Ruiss, Julian Schutting, Michael Stiller, Helge Streit, Sylvia Treudl 

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
148 Seiten, 978-3-9502029-0-8
EUR 13,-
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Textprobe

»Man muß ja immer mitbedenken, daß die Donau der österreichische Strom ist. Das sollte sich die Themse einmal erlauben, nicht durch London zu fließen! Die Seine, nicht durch Paris! Der Tiber, nicht durch Rom, die Moldau, nicht durch Prag, der Tejo, nicht durch Lissabon zu fließen! Das gäbe eine Aufregung! Und eine Empörung! Schäm dich, Donau! Das hätten wir nicht von dir gedacht! Hätte die Donau ein Einsehen und würde sie endlich mit der Österreichwerbung kooperieren, wäre sie heimattreu, patriotisch und pflichtbewußt, dann müßte sie aus ihrem Flußbett ausbrechen, an der Staatsoper vorbei durch die Kärntner Straße zum Stephansdom, den Dom auf einer kleinen Insel umspülen, dann weiter über den Graben zur Hofburg, zum Heldenplatz, zum Bundeskanzleramt, zum Parlament, Rathaus, Burgtheater, zur Universität fließen; [...] Aber nein! Einen feuchten Dreck schert sich die Autistin Donau um das Wohl des Landes. Gar nichts kann man von ihr haben außer den Donaukanal, und auch den nicht freiwillig. Entweder ist die Donau renitent, subversiv, nicht gesellschaftsfähig, grantig und sie provoziert um des Provozierens willen und will immer gegen den Strom schwimmen: Auf die Art wird sie es hier freilich zu nichts bringen. Oder die Donau ist schüchtern. Scheu. Phlegmatisch. Paralysiert. Depressiv. Schwarzgallig. Zwangsneurotisch. Ein Desperado. Womöglich würde sie ins Wasser gehen, wenn sie könnte.

(Egyd Gstättner, "Die Donau und ich")

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Textprobe

»Man muß ja immer mitbedenken, daß die Donau der österreichische Strom ist. Das sollte sich die Themse einmal erlauben, nicht durch London zu fließen! Die Seine, nicht durch Paris! Der Tiber, nicht durch Rom, die Moldau, nicht durch Prag, der Tejo, nicht durch Lissabon zu fließen! Das gäbe eine Aufregung! Und eine Empörung! Schäm dich, Donau! Das hätten wir nicht von dir gedacht! Hätte die Donau ein Einsehen und würde sie endlich mit der Österreichwerbung kooperieren, wäre sie heimattreu, patriotisch und pflichtbewußt ... weiter

DER SCHÖNE TAG, DER BLEIBT
80 Jahre Julian Schutting

Mit Beiträgen von: Gerhard Zeilinger, Barbara Frischmuth, Christoph W. Bauer, Robert Schindel, Mark Bielorusets, Kurt Schwertsik, Cordula Bösze, Bodo Hell, Selma Ram, Sylvia Treudl, Christine Grond, Gerhard Ruiss

ISBN 978-3-9504093-8-3
Preis: EUR 10,-/ CHF 14,-
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DICHTER IM FOKUS: CATULL
AutorInnen:
Andreas Unterweger, Lydia Steinbacher, Armin Senser, Gerhard Ruiss, Arne Rautenberg, Judith Nika Pfeifer, Margret Kreidl, Ralph Dutli

Herausgegeben von: Christoph W. Bauer
ISBN 978-3-9504513-9-9
Preis: EUR 10,-/ CHF 14,-
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DICHTER IM FOKUS: OVID
Autor*innen:
Raphael Urweider, Marianne Jungmaier, Tom Schulz, Maria Seisenbacher, Tarek Eltayeb, Lea Gottheil, Christoph Janacs, Antonio Fian

Herausgegeben von: Christoph W. Bauer
ISBN 978-3-9604883-8-8
Preis: EUR 10,-/ CHF 14,-
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DICHTERIN IM FOKUS: SAPPHO
Autor*innen:
Sabine Gruber, Ferdinand Schmatz, Sylvia Treudl, Simone Hirth, Verena Stauffer, Sandra Hubinger, Ariane von Graffenried und Raphael Urweider

Herausgegeben von: Christoph W. Bauer
ISBN 978-3-9519932-4-9
Preis: EUR 10,-/ CHF 14,-
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DichterInnen im Fokus: Sulpicia und Tibull
Autor*innen:
Hamed Abboud, Anna Baar, Sascha Garzetti, Sepp Mall, Angelika Reitzer, Monika Rinck, Christoph Simon

Herausgegeben, nachgedichtet und mit einem Essay von Christoph W. Bauer

ISBN 978-3-9519932-7-0
Euro 10,- / SFR 14,-
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Donau / Duna / Dunay / Dunav / Dunaj

AutorInnen:
Juri Andruchowytsch, Dragan Velikić, Noémi Kiss, Michal Hvorecky

Mehrsprachig, Wendecover
Bearbeitungsgebühr: € 5,-
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DONAUWEIBER
Wachauerinnen und Autorinnen machen Geschichten

Das Konzept des Bandes ist so einfach wie wirkungsvoll: Die Autorinnen treffen auf kongeniale Gesprächspartnerinnen aus der Wachau, auf Frauen, die in außergewöhnlichen Berufen tätig sind oder in "traditionell weiblichen" Berufen Außergewöhnliches leisten. Aus den Gesprächen entstehen Texte von besonderer Finesse, die sowohl dem Arbeitsbereich der Wachauerinnen, dem umgebenden Ambiente, als auch der Literarisierung durch die Autorinnen Rechnung tragen.

Mit Beiträgen von Gabrielle Alioth, Cordula Bösze, Zsuzsanna Gahse, Margit Hahn, Edith Kneifl, Beatrix Kramlovsky,Katja Lange-Müller, Lisa Lercher,Tanja Maljartschuk, Mieze Medusa,Susanne Scholl, Anna Weidenholzer, Magda Woitzuck.

Hrsg. Sylvia Treudl & Martin Vogg
Vorwort Sylvia Treudl
230 Seiten
ISBN 978-3-9503432-1-2
EUR 16,-
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Textprobe

Der erste Irrtum: Die Schäferin ist keine Schäferin, sie ist Naturschützerin. Sie schützt gefährdete Wiesen und gefährdete Schafsarten. Das Wort Abdecker kommt ihr nicht ins Haus, abgehalfterte Pferde und ein Ausgedinge suchende Schafe dagegen schon. Sie hat ein Herz für Problemhunde. Sie hat kein Herz für Fleischer oder für die Überadministration der Landwirtschaft. Die Landwirtschaft braucht eine Kammer viel weniger als ein Herz. Die Schäferin mag es, wenn das Licht über den Wiesen flimmert, so die Vermutung. Die Kleinkariertheit ihrer Gegend macht manchmal ihre Herzkammern flimmern und die Wut im Bauch grummeln. Das ist eine Metapher, kein ärztliches Attest. Sie hat einen Weg gefunden, sich ein dickeres Fell zuzulegen. Von Schafen kann man allerhand Nützliches lernen.

Sie hat ein Herz für Kinder, nicht nur für die eigenen. Sie macht sich Sorgen über die Größe unseres Fußabdrucks, der soviel größer ist, als der der Schafe und sogar größer als der der Kühe, deren Pupsen nicht gerade gut ist für die Ozonschicht und deren Hufe die Grasnarbe zertrampeln. Sie will etwas tun für unsere Landschaft, die ja unsere Lebensgrundlage ist. Sie eckt damit bei den Nachbarn an. Sie erntet dafür oft Unverständnis, den auf die schiefe Bahn gerateten, großen Bruder des Unwissens. Das Unverständnis ist manchmal ein Schlag in die Magengrube, manchmal ist es auch die Drahtschlinge um den Hals eines Zuchtwidders. Eine unverständige, aber bösartig hinter dem Rücken tuschelnde Menschenansammlung ist übrigens keine kritische Menge.

(Aus: Mieze Medusa: A critical mass of Schaf)

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Textprobe

Der erste Irrtum: Die Schäferin ist keine Schäferin, sie ist Naturschützerin. Sie schützt gefährdete Wiesen und gefährdete Schafsarten. Das Wort Abdecker kommt ihr nicht ins Haus, abgehalfterte Pferde und ein Ausgedinge suchende Schafe dagegen schon. Sie hat ein Herz für Problemhunde. Sie hat kein Herz ... weiter

EIGSCHENKT
Weingstanzln (Aus Roland Neuwirths Internetklasse)

Im Rahmen des Weinviertelfestivals 2004 wurden interessierte Weinviertler aufgefordert, Gstanzln zum Thema Wein zu schreiben. Über 500 Beiträge gingen ein.

"Dieses Buch ist voll von Zeugnissen überraschenden Talents, überraschender Belehrungen, überraschender Lösungen. Ein poetisches Kompendium geradezu der metrisch-orthografischen Vielfalt. Einer Vielfalt, die an keiner stelle sich bloß der Beliebigkeit ausliefert - die wird allein schon durch Neuwirths goldenes Händchen bei Kommentar und Auswahl verhindert." (Ide Hintze)

Herausgegeben von: Andreas Koepp
ISBN 978-3-9501852-6-3
(vergriffen)

Textprobe

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Textprobe

d' beaumtn san kraunk
wia kau ma s kuriern
mit geld muaß ma s waschn
mit wei muaß ma s schmiern
[...]

Gesellschaften im Umgang mit der Natur und anderen Außenseitern
Textbeiträge:
Fahim Amir, Rat Modern. Sounds, Bites, geteilte Welten
Anna Weidenholzer, Für Philipp schwarzen Mais
Christoph W. Bauer, Von Löwen, Barben und den Anfängen einer Tierfangindustrie
Stefan Gmünder, Sehnsucht nach dem großen Draußen. Der schreckliche Henry David Thoreau und seine Nachwirkungen
Birgit Birnbacher, Außer dass ich ein Mensch bin und schon alt
Sabine Gruber, Wulst

Herausgegeben von: Klaus Zeyringer
ISBN: 978-3-9504883-7-1
Bearbeitungsgebühr (inkl. Porto): € 5,-
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Textprobe / Vorwort

Was haben wir mit der Natur zu tun, außer dass wir Menschen sind? Ist es, wie bei Birgit Birnbacher, nicht mehr, als dass man im Alter auf Baumkronen blickt, in die Einsamkeit seiner eigenen Natur zurückgeworfen? Ist es die Freiheit, gegen einen Baum zu rasen und die menschlichen Überreste dem Wasserkreislauf zu übergeben, wie bei Anna Weidenholzer? Ist es Thoreaus Suche nach absoluter Freiheit weit im Draußen, müssten wir ein Gegengewicht bilden, um die Maschine aufzuhalten, wie Stefan Gmünder anführt? Sollten wir die Hatz, die Hetz der Spaßgesellschaft boykottieren, um nicht gleich dem Römischen Reich unterzugehen, wie wir von Christoph W. Bauer lernen könnten? Auf welche Weise aber vermöchten wir dem Wahnsinn der Anstalt zu entfliehen, wie wir es uns bei der Lektüre von Sabine Gruber fragen könnten? Gilt es gegen die Romantisierung der Natur anzugehen, wie Fahim Amir schreibt?

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Textprobe / Vorwort

Was haben wir mit der Natur zu tun, außer dass wir Menschen sind? Ist es, wie bei Birgit Birnbacher, nicht mehr, als dass man im Alter auf Baumkronen blickt, in die Einsamkeit seiner eigenen Natur zurückgeworfen? Ist es die Freiheit, gegen einen Baum zu rasen und die menschlichen Überreste dem Wasserkreislauf ... weiter

HOTELS
Geschichten von Zuhause

Hotels üben sowohl auf professionell Reisende - wie z.B. AutorInnen auf Lesetouren - als auch auf touristisch tingelnde Menschen eine ganz bestimmte Faszination aus. Hotels sind behaglich oder pompös, anheimelnd oder unheimlich, vermitteln Weltläufigkeit oder Abgeschiedenheit - in jedem Fall sind sie immer wieder auch Ausgangspunkt und/oder Initialzündung des literarischen Erzählens. Stimmen zu diesem Thema versammelt die Anthologie Hotels.

Beiträge von: H. Flöss, Franzobel, T. Fröhlich, E. Gstättner, M. Hahn, H. Janisch, G. Jaschke, E. Kneifl , W. Kühn, H. Laugsch, B. Macek, R. Reich, K. Röggla, G. Ruiss, J. Schutting, M. Stiller, H. Streit, S. Treudl

Herausgegeben von: Michael Stiller & Sylvia Treudl
278 Seiten, ISBN 978-3-9502029-8-4
(vergriffen)

Textprobe

XII.1 Sind Sie der Meinung, dass Schriftsteller leichtfertig handeln, wenn sie Hotels zum Schauplatz bedeutender Ereignisse wählen, da sich tatsächlich während eines Hotelaufenthaltes fast nie etwas Bedeutendes ereignet? Oder glauben Sie immer noch, es liege nur an Ihnen, wenn Sie in Hotels nichts Bedeutendes erleben?

XII.2 Da Sie zu diesem Buch gegriffen haben: Hat Sie a) einer oder mehrere der Autoren bei dieser Wahl bestimmt, b) die gleichbleibend hohe Qualität der in dieser Anthologiereihe veröffentlichten Texte oder hat Sie c) das Thema interessiert? Im letzteren Fall: Was erwarten Sie sich von Geschichten zu diesem Thema?

XII.3 Würde es Sie enttäuschen, wenn es in keiner der hier publizierten Hotelgeschichten zu sexuellen Handlungen kommt? Wie haben Sie auf die Frage II.9 geantwortet?

XII.4 Soll in einem Buch über Hotels zumindest ein Mord vorkommen? Wenn ja, warum? Was haben Sie auf die Frage VII.4 geantwortet?
(Aus: Helge Streit, "Fragebogen")

Seit Jahren bin ich keinem Liftboy mehr begegnet. Es gibt sie nur mehr in alten Filmen. Rechnen sich nicht mehr. Es deckt auch keiner mehr um sechs Uhr am Abend die Betten auf. Schlägt die Leintuchecke über dem Plaid um. Armselige Schokoladenvierecke auf den Polstern ausgesetzt, heutzutage. Schon ein paar Mal zerschmolzen. Liegen traurig da. Man muss sich ihrer erbarmen. Sie in der eigenen letzten Verzweiflung erlösen.

Ausgestorben die Bettenaufdeckerinnen. Ausgestorben die Liftboys. Ein unnützer Luxus.

Schon lange suche ich nicht mehr nach ihnen.

Ich suche nach Hausdienern. Nach diesem einen Hausdiener in allen. Wenn er unter der schwarzen kurzen Weste über den schwarzen engen Hosen noch eine bodenlange grüne Schürze trägt, grün wie die Hoffnung; wenn die Schürze noch von einer Messingkette zusammen gehalten wird, nicke ich ihm zu, als sei ich mit ihm verschwistert. Und jedes Mal die Versuchung, ihm zuzuflüstern:

Mein Vater war Hausdiener wie Sie, wissen Sie?
(Aus: Helene Flöss, "Der Beruf meines Vaters")

Am Land heißt hintaus: nach hinten hinaus. Eben dort werden Zimmer vermietet. Ich war beruflich in der Gegend. Was macht man beruflich in dieser Gegend? Sprechen wir nicht darüber. Nur so viel: Ich bin kein Vertreter für Fenster. Hat Ihnen schon einmal jemand einen Saustall als Zimmer vermietet? Solche Steinböden habe ich davor auf einem Bauernhof gesehen. Gereinigt. Ein Spiegel an der Wand. Blind. Nicht ich. Ein Bett, so tief unten, daß ich glaube, es ist ein schmutziger Teppich.

In einem großen Dorf im Waldviertel sagte einer von hundertfünfzig anwesenden Bürgermeistern im Rahmen einer EU Plattform, daß bis vor kurzem die Region Waldviertel dreißig Jahre zurück war. In nur sechs Monate wurde Versäumtes aufgeholt. Wir, stimmte der Bürgermeister an, sind nur mehr fünfzehn Jahre zurück. Was für ein Irrtum, weiß ich, als die ganze Tragweite dieses Zimmers vor mir liegt. Mir ist bewußt, daß ich niemals nüchtern ein Auge in dieser Zumutung schließen werde. Der Vermieter muß eine Vereinbarung mit der gegenüberliegenden Diskothek haben, dem einzigen Ort, der in diesem Ort länger als vierundzwanzig Uhr offen hält. Der DJ stoppt kurz vor Peter Alexander. Das Bier lacht mich an. Das Frühstück lasse ich aus hygienischen und anderen Gründen aus.
(Aus: Michael Stiller, "Auf der Suche")

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XII.1 Sind Sie der Meinung, dass Schriftsteller leichtfertig handeln, wenn sie Hotels zum Schauplatz bedeutender Ereignisse wählen, da sich tatsächlich während eines Hotelaufenthaltes fast nie etwas Bedeutendes ereignet? Oder glauben Sie immer noch, es liege nur an Ihnen, wenn Sie in Hotels nichts Bedeutendes erleben? ... weiter

IN VOLLEN ZÜGEN ...
Vom Warten und Reisen

Egal, ob es sich um den Kurzstreckenverkehr des alltäglichen Pendelns mit seinen Mühen, Ärgernissen und fröhlichen Anekdoten, das Ankommen, das Rückblicken in die Bahnwelten der Kindheit, den großen Aufbruch oder die kontemplative Reise in äußere und innere Befindlichkeiten handelt - für Bahnreisende aus Überzeugung ist Zug um Zug die Welt erschließbar.

Beiträge von: Max Blaeulich, Helene Flöss, Margit Hahn, Gerhard Jaschke, Markus Köhle, Wolfgang Kühn, Helga Laugsch, Barbara Macek, Andreas Nastl, Richard Reich, Ditta Rudle, Gerhard Ruiss, Gerhild Steinbuch, Michael Stiller, Helge Streit, Sylvia Treudl, Magda Woitzuck

Herausgegeben von: Wolfgang Kühn, Michael Stiller, Sylvia Treudl
200 Seiten, ISBN 978-3-9502029-7-7
Preis: EUR 16,-
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Textprobe

Meine Liebe zu Zügen ist alt.
Bis zu meinem dreizehnten Jahr, bis zu dem Jahr, an dem Vater starb, brachte mir der Zwanzig-Uhr-Fünfzehn-Zug von Verona nach Brennero an jedem Montag Abend denjenigen, dem ich im Leben am innigsten zugetan war. Stazione di Bressanone, Bahnhof Brixen, kündigte die Lautsprecherstimme die Haltestelle in unserem zweisprachigen Land an. Ich stellte mich vorsätzlich dort auf, wo ich die Zugspitze vermutete, um meinem Vater weit genug entgegen laufen zu können, und er wartete auf dem Perron und ging nicht auf mich zu, sondern breitete seine Arme aus und in seiner linken Hand schwenkte er die Aktentasche, in der die Zeitungen waren und das wöchentliche Mitbringsel für mich.

(Helene Flöss, "Ankunft: Heimkehr")

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Meine Liebe zu Zügen ist alt.
Bis zu meinem dreizehnten Jahr, bis zu dem Jahr, an dem Vater starb, brachte mir der Zwanzig-Uhr-Fünfzehn-Zug von Verona nach Brennero an jedem Montag Abend denjenigen, dem ich im Leben am innigsten zugetan war. Stazione di Bressanone, Bahnhof Brixen, kündigte die Lautsprecherstimme die Haltestelle in unserem zweisprachigen Land an. Ich stellte mich ... weiter

JUNGE LITERATUR
Beiträge von: Christoph Aistleitner, Katharina Bachlechner, Birgit Burger, Sarah Nadine Habeck, Verena Kaiser, Elisabeth Klar, Benjamin Klug, Can Löwe, Isabella Mayer, Peter Pflügler, Christoph Prenner, Wolfgang Rieder, Stefan Rois, Sabine Schönfellner, Bernhard Schubert, Cornelia Travnicek, Magda Woitzuck

ISBN 978-3-9501852-7-0
EUR 15,-
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Textprobe

Ich bin müde, liege im Bett und sauge an einer Zigarette. Starre desillusioniert auf den Fernseher. Es spielt Star Dreck. Trekkies dieser Erde, ihr seid on the wrong way. Neben mir liegt Sebastian. Er schläft und träumt offensichtlich wirres Zeug, schmeißt sich von links nach rechts und hat mir vor drei Minuten die Brille von der Nase geschlagen ohne sich zu entschuldigen. [...] Ich schaue auf die Uhr, es ist halb zwei. Die Nacht kräuselt die Lefzen draußen vor dem Fenster. Ich entdecke zwei Sterne durch das Glas. Würde ich draußen stehen, dann hätte ich auch die Milchstraße über mit, so klar ist die Nacht.

(Magda Woitzuck, "Jörg (II)")

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Ich bin müde, liege im Bett und sauge an einer Zigarette. Starre desillusioniert auf den Fernseher. Es spielt Star Dreck. Trekkies dieser Erde, ihr seid on the wrong way. Neben mir liegt Sebastian. Er schläft und träumt offensichtlich wirres Zeug, schmeißt sich von links nach rechts und hat mir vor drei Minuten die Brille von der Nase geschlagen ... weiter

KOMMT ENDLICH DER KOMET
NÖ am Ende des 21. Jahrhunderts

AutorInnen: Simone Hirth, Alfred Komarek, Beatrix Kramlovsky, Christoph Mauz, Erwin Riess, Gerhard Ruiss, Julian Schutting, Lydia Steinbacher, Magda Woitzuck

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
ISBN: 978-3-9504883-6-4
Bearbeitungsgebühr (inkl. Porto): € 5,-
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KÄTZEREIEN
Geschichten für die Katz

Eine Anthologie zum Thema Sofatiger, mit zugewandten, liebevollen Texten, die nicht nur eingeschworene Katzenfans ansprechen.

Beiträge von: Petra Ganglbauer, Paulus Hochgatterer, Beatrix Kramlovsky, Helga Laugsch, Gerhard Ruiss, Julian Schutting, Michael Stiller, Sylvia Treudl, Vladimir Vertlib, Juli Zeh

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
125 Seiten, ISBN 978-3-9501852-9-4
EUR 16,-
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Textprobe

Die Frau, die mir das Futter gibt, ist fast immer rollig. Das muss sehr anstrengend sein. Trotz der vielen Paarungsakte, die sie über sich ergehen lässt, hat sie bis jetzt erstaunlicherweise noch keinen einzigen Wurf zur Welt gebracht. Die großen Mühen so vieler Paarungsakte und immer noch kein Ergebnis! Außerdem rieche ich deutlich, dass die Paarungen für die Frau, die mir das Futter gibt, eine Pflicht, aber kein Vergnügen sind. Die Schnurrlaute, die sie von sich gibt, können demzufolge nicht ehrlich gemeint sein, aber der Mann, der sich mit ihr paart, durchriecht den Betrug nicht.

(Aus: Vladimir Vertlib, "Angstgeruch")

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Die Frau, die mir das Futter gibt, ist fast immer rollig. Das muss sehr anstrengend sein. Trotz der vielen Paarungsakte, die sie über sich ergehen lässt, hat sie bis jetzt erstaunlicherweise noch keinen einzigen Wurf zur Welt gebracht. Die großen Mühen so vieler Paarungsakte und immer noch kein Ergebnis! ... weiter

LITERATUR & WEIN 2019
Herbst in der Nussschale. Sonderpublikation
Barbara Frischmuth: Herbst in Worten
Julian Schutting: Nüsse und Wein

Preis: EUR 5,-
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LITERATUR & WEIN 2018
Sonderpublikation
Ilija Trojanow: Wein und Wort. Ein (verheißungsvoller) Ort
Sandra Hubinger, Arne Rautenberg: Acht Glas Gedichte

ISBN 978-3-9504513-2-0
Preis: EUR 5,-
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LITERATUR & WEIN 2017
Sonderpublikation
Anna Weidenholzer: Linzer Atlas
Anja Utler, Andrea Grill: Wie Wasser sei ein Fluss

Preis: EUR 5,-
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LITERATUR & WEIN 2016
Sonderpublikation
Antonio Fian: Der Gefängnisdirektor im Rauchersalon. Begegnungen mit Werner Kofler
Margret Kreidl, Zsuzsanna Gahse: Acht Gedichte

ISBN 978-3-9504093-1-4
Preis: EUR 5,-
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LITERATUR & WEIN 2015
Sonderpublikation
Christoph W. Bauer: Canto vinobile
Rosa Pock, Raphael Urweider: Acht Gedichte

ISBN 978-3-9503698-0-9
Preis: EUR 5,-
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LITERATUR & WEIN
10 Jahre

Zum 10-jährigen Jubiläum von Literatur & Wein liegt eine neue Anthologie mit Texten von Autorinnen und Autoren vor, die bisher am Internationalen Kulturenfestival teilgenommen haben.

Beiträge von: Antonio Fian, Helene Flöss, Franzobel, Egyd Gstättner, Margit Hahn, Bodo Hell, Gerhard Jaschke, Radek Knapp, Alfred Komarek, Beatrix M. Kramlovksy, Wolfgang Kühn, Gerhard Ruiss, Julian Schutting, Norbert Silberbauer, Michael Stiller, Sylvia Treudl und Klaus Zeyringer.

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
167 Seiten, ISBN 978-3-9502485-0-0
(vergriffen)

Textprobe

Die Literatur macht hingegen das, was sie am zweitbesten kann - sie liest sich selbst, nimmt dankbar Applaus in Empfang, unterschreibt da wie dort mit Grass oder Gräulich, Finster oder Fenster, oder wie immer - auch nicht. Der Wein denkt sich seinen Teil, gurgelt mit Prickelndem oder Stillem, Scharfem und Süßem, hält sohin Diät vom allzugängigen Ideal.

Die Literatur lacht sich eins, wenn sie wieder einmal, wie schon so oft, gewonnen hat, der Wein mit Bekanntschaft blickt derweil recht tief ins Glas, versteckt sich hinter Rosen, Rasen und Russen, fiebert dem morgigen Tag entgegen, läßt nichts aus, setzt noch überall eins drauf.

(Gerhard Jaschke, "Die Literatur und der Wein")

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Die Literatur macht hingegen das, was sie am zweitbesten kann - sie liest sich selbst, nimmt dankbar Applaus in Empfang, unterschreibt da wie dort mit Grass oder Gräulich, Finster oder Fenster, oder wie immer - auch nicht. Der Wein denkt sich seinen Teil ... weiter

LITERATUR & WEIN
2001 wurde dieser Begleitband zum Festival Literatur & Wein erstmals zusammengestellt, in dieser Version präsentiert er sich mit einem erweiterten Text- und Bildteil.

Beiträge von: Helene Flöss, Barbara Frischmuth, Sabine Gruber, Walter Grond, Egyd Gstättner, Bodo Hell, Gert Jonke, Pavel Kohout, Alfred Komarek, Beatrix Kramlovsky, Margret Kreidl, Elisabeth Reichart, Kathrin Röggla, Alois Vogel, Julian Schutting, Franzobel, Radek Knapp, Margit Hahn, Roland Neuwirth, Gerhard Jaschke, Norbert Silberbauer, Helga Laugsch, Gerhard Ruiss, Sylvia Treudl.

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
270 Seiten, ISBN 978-3-9501852-1-8
(vergriffen)

Textprobe

Zu sagen, wonach etwas riecht oder schmeckt, finde ich ja ganz unterhaltsam, mir aber auch noch die Namen zu merken, den des Weines und womöglich auch noch den des Weingutes, des Landstriches und des Produzenten - da streikt mein Gedächtnis. Es will gar nicht wissen, womit es sich an lauen Sommerabenden so nach und nach entspannt, bis es dann mitsamt mir zu Schlaf kommt.

(Barbara Frischmuth, "Literatur & Wein")

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Zu sagen, wonach etwas riecht oder schmeckt, finde ich ja ganz unterhaltsam, mir aber auch noch die Namen zu merken, den des Weines und womöglich auch noch den des Weingutes, des Landstriches und des Produzenten - da streikt mein Gedächtnis ... weiter

MEIN AKT AM DIENSTAG
Eine bürokratische Bestandsaufnahme

Beiträge von: Lucas Cejpek, Ditta Rudle, Gerhard Jaschke, Helga Laugsch, Christian Enggassner, György Buda, Lisa Lercher, Bernard Wallner, Franz Hütterer, Michael Stiller, Christopher Staininger, Helge Streit, Wolfgang Kühn, Margit Hahn, Gerhard Ruiss, Manfred Chobot, Franz Schlacher, Sylvia Treudl

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
125 Seiten, ISBN 978-3-9501852-3-2
EUR 12,-
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Textprobe

Der Bierfahrer, mit dem Maria sonst immer herumblödelt, und mit dem sie heute ganz besonders auf Scherzworte aus gewesen wär, wenn er Fässer und Kisten durch den Schankraum bugsiert, ist krank, der Aushilfsfahrer hat die falsche Marke dabei und versucht, seinen Grant über den Irrtum im Bierlager an der Kellnerin auszulassen, weil Maria sich weigert, Wieselburger statt Gösser anzunehmen, dann läßt der Volltrottel auch noch eine Getränkekiste derart auf den Boden knallen, daß zwei Flaschen Cola draufgehen, und wer soll die Schweinerei aus spitzen Scherben und pickertem Dreck jetzt Aufwischen, außer der Maria [...].

(Sylvia Treudl, "Dienstag Ruhetag")

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Der Bierfahrer, mit dem Maria sonst immer herumblödelt, und mit dem sie heute ganz besonders auf Scherzworte aus gewesen wär, wenn er Fässer und Kisten durch den Schankraum bugsiert, ist krank, der Aushilfsfahrer hat die falsche Marke dabei und versucht, seinen Grant über den Irrtum im Bierlager an der Kellnerin auszulassen, weil Maria sich weigert, Wieselburger statt Gösser anzunehmen ... weiter

MEIN HEIL AM MONTAG
Eine alltägliche Bestandsaufnahme

Beiträge von: Franzobel, Manfred Chobot, Helmut Eisendle, Petra Ganglbauer, Werner Herbst, Franz Hütterer, Gerhard Jaschke, Wolfgang Kühn, Ludwig Laher, Renate Lind, Barbara Macek, Eric Neunteufel, Heidi Pataki, Julian Schutting, Norbert Silberbauer, Michael Stiller, Manfred Tanner, Sylvia Treudl

125 Seiten, ISBN 978-3-934429-63-5
EUR 12,-
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Tüchtigkeit und Beliebtheit
Montag ist Lachtag. All-Tag. Lachhafte Mondtage. Mundtage. Alle Tage sind Lachtage. Montage. Mondtage. Mundtage. Mundtot-Tage. Grinsen. Geschmeidig. Geschmiert. Einübungen. Ausübungen. Von Macht. Montage sind Machttage wie alle Tage Mundtage sind also Machtage wie Lachtage.

(Petra Ganglbauer, "Tüchtigkeit und Beliebtheit")

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Montag ist Lachtag. All-Tag. Lachhafte Mondtage. Mundtage. Alle Tage sind Lachtage. Montage. Mondtage. Mundtage. Mundtot-Tage. Grinsen. Geschmeidig. Geschmiert. Einübungen. Ausübungen ... weiter

MEIN KREUZ AM SONNTAG, Teil II
Eine katholische Bestandsaufnahme

Teil 1 ist seit längerer Zeit vergriffen, der Band wurde in völlig neuer Zusammenstellung ediert.

Beiträge von: Edith Darnhofer-Demár, Thomas Fröhlich, Christian Futscher, Egyd Gstättner, Bodo Hell, Gerhard Jaschke, Beatrix Kramlovsky, Wolfgang Kühn, Helga Laugsch, Lisa Lercher, Peter Matejka, Andreas Nastl, Selma Ram, Ditta Rudle, Gerhard Ruiss, Christopher Staininger, Michael Stiller, Helge Streit, Sylvia Treudl

ISBN 978-3-9502029-4-6
Preis: EUR 16,-
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Mit fünf Mädchen kniet sie dann in der Reihe, hat die Augen nach innen gewandt, den Mund geöffnet, die Zunge herausgehängt. Mit den Händen unter dem weißen Tuch bildet sie einen kleinen Tisch. Komm Herr Jesus sei unser Gast. Die Zunge wird trocken. Oh wunderbare Speise auf dieser Pilgerreise, raunt der Kirchenchor. Helga summt innerlich mit: Oh Manna, Himmelsbrot, sollst unsern Hunger stillen. Stimmt, sie hat Hunger. Nicht schon wieder ein verbotener Gedanke. Jesus wo bleibst du. Der leere Magen macht ihr zu schaffen, in ihr knurrt und gluckst es. [...] Die Orgel braust und tost, das Rumoren in den Gedärmen wird heftiger. Helga kann nicht mehr ruhig knien, wetzt unruhig herum, befeuchtet immer wieder die Lippen, schwankt mit dem Oberkörper, die vor Aufregung geschluckte Luft presst ihr ein lautes Grunzen ab. [...] doch die schlechten Gedanken müssen weg, und das Bauchweh auch. Herr mach mich rein. Jesus reiß die Himmel auf komm herab im Dauerlauf. Die Hände verschlungen vor dem Bauch, den Kopf nach hinten gebogen, die Zunge aus dem Mund gerollt. Sie ist bereit. Die Schwester hält den Teller, der Priester murmelt mechanisch und legt die Oblate auf Helgas Zunge.
Endlich der Leib des Herrn, der herrliche Leib des herrlichen Herrn, der süße Leib, komm süßer Jesus.
Karamellzuckerl, Vanilleeis, Mohntorte, Apfelstrudel.
Jetzt, jetzt, jetzt.
Das Opfer ist vollbracht. Zunge hinein, Mund zu.

(Ditta Rudle, "Gnadenlos")

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Mit fünf Mädchen kniet sie dann in der Reihe, hat die Augen nach innen gewandt, den Mund geöffnet, die Zunge herausgehängt. Mit den Händen unter dem weißen Tuch bildet sie einen kleinen Tisch. Komm Herr Jesus sei unser Gast. Die Zunge wird trocken. Oh wunderbare Speise auf dieser Pilgerreise, raunt der Kirchenchor. Helga summt innerlich mit: Oh Manna, Himmelsbrot, sollst unsern Hunger stillen. Stimmt, sie hat Hunger. Nicht schon wieder ein verbotener Gedanke. Jesus wo bleibst du. Der leere Magen macht ihr zu schaffen, in ihr knurrt und gluckst es ... weiter

MEIN LEID AM MITTWOCH
Eine (fuß-)ballistische Bestandsaufnahme

Beiträge von: Martin Amanshauser, Franzobel, Christian Futscher, Egyd Gstättner, Werner Herbst, Erna Holleis, Heinz Janisch, Gerhard Jaschke, Heinz Kröpfl, Wolfgang Kühn, Barbara Macek, Richard Reich, Peter Reutterer, Gerhard Ruiss, Christopher Staininger, Michael Stiller, Sylvia Treudl

125 Seiten, ISBN 978-3-934429-95-6
(vergriffen)

Textprobe

Dass ich im Grunde schon immer eine starke Abneigung gegen den Österreicher hatte, hängt allerdings weniger mit Toni Polsters tätschelnden Tätlichkeiten zusammen als mit meinem unglücklichen Jahrgang. Wer als Schweizer so um 1960 das Licht der Sportwelt erblickt hat, gehört unweigerlich zur losing generation, zu den lausigen Verlieren. Oder was glauben Sie, weshalb die Söhne und Töchter dieses Landes jahrzehntelang in egal welcher Sportart einfach keinen Blumentopf gewinnen konnten? Weil wir kollektiv im Gefühl der permanenten Niederlage sozialisiert worden sind. Weil wir eine ganze Kindheit und Jugend lang reihenweise Österreicher wie diesen ewig gewinnenden Klammer oder diese seriensiegende Pröll vor Augen hatten.

(Richard Reich, "Der Österreicher")

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Dass ich im Grunde schon immer eine starke Abneigung gegen den Österreicher hatte, hängt allerdings weniger mit Toni Polsters tätschelnden Tätlichkeiten zusammen als mit meinem unglücklichen Jahrgang. Wer als Schweizer so um 1960 das Licht der Sportwelt erblickt hat, gehört unweigerlich zur losing generation, zu den lausigen Verlieren ... weiter

MEIN MAHL AM DONNERSTAG
Eine kulinarische Bestandsaufnahme

Beiträge von: György Buda, Edith Darnhofer-Demár, Franzobel, Petra Ganglbauer, Egyd Gstättner, Margit Hahn, Gerhard Jaschke, Beatrix Kramlovsky, Margret Kreidl, Wolfgang Kühn, Helga Laugsch, Lisa Lercher, Kurt Palm, Ditta Rudle, Gerhard Ruiss, Julian Schutting, Franz Schlacher, Michael Stiller, Sylvia Treudl

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
226 Seiten, ISBN 978-3-9501852-2-5
EUR 12,-
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Du führst die Speise deinem Mund zu, deine Lippen schließen sich um den Bissen und dabei sucht dein Blick meine Augen, du lächelst dankbar, indessen sich der Geschmack des Gerichtes in deinem Mund ausbreitet, und von deinem Lächeln steigt in mir eine wohlige Wärme auf, deine Zähne beginnen zu mahlen und deine Zunge legt ihnen geschickt alles zurecht, lenkt und leitet bravourös und mit hoher Fertigkeit, ich erfreue mich an deinem Anblick, an deinem Wohlgefallen, das einzig in meiner Kunst wurzelt, und dann folgt endlich die Peristaltik des Schluckens, der Happen gleitet seinem Ziel entgegen, durchläuft die muskulöse Enge des Schlundes, verschwindet in den roten pulsierenden Tiefen der Verwandlung [...].

(György Buda, "Mein Mahl am Donnerstag")

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Du führst die Speise deinem Mund zu, deine Lippen schließen sich um den Bissen und dabei sucht dein Blick meine Augen, du lächelst dankbar, indessen sich der Geschmack des Gerichtes in deinem Mund ausbreitet, und von deinem Lächeln steigt in mir eine wohlige Wärme auf, deine Zähne beginnen zu mahlen und deine Zunge legt ihnen geschickt alles zurecht ... weiter

MEIN MORD AM FREITAG
Eine kriminalistische Bestandsaufnahme

Beiträge von: Max Blaeulich, Walter Baco, Edith Darnhofer-Demàr, Egyd Gstättner, Werner Herbst, Peter Hiess, Nils Jensen, Beatrix Kramlovsky, Lisa Lercher, Ditta Rudle, Elfriede Semrau, Norbert Silberbauer, Michael Stiller, Sylvia Treudl

ISBN 978-3-934429-96-3
EUR 12,-
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Die Entscheidung ist längst getroffen. Sie wird es schaffen. Wahrscheinlich. Mit Sicherheit. Auf jeden Fall. Irgendwie, denkt sie.
Ihr Mann gähnt. Ungeniert. Sie hat das noch nie gemocht. Schlaftabletten? Vielleicht im Bier? Im letzten Glas Rotwein? Das würde schneller gehen. Sie kann es nicht erwarten. Die Tropfen, so stark verdünnt. Er hat nichts bemerkt, hat keine Ahnung von der zu schwachen Dosis. Bis jetzt.
Wie lange es noch dauert? Niemand wird sich wundern. Herzversagen? Wir haben es gleich geahnt. Diese Schwächeanfälle beim Ausflug. Ein Vorzeichen. Es wird wie ein Unfall aussehen, denkt sie. Beruhigt. Die Tropfen wird sie morgen entsorgen. Dann, wenn alles vorbei ist.

(Lisa Lercher, "Zweite Flitterwochen")

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Die Entscheidung ist längst getroffen. Sie wird es schaffen. Wahrscheinlich. Mit Sicherheit. Auf jeden Fall. Irgendwie, denkt sie.
Ihr Mann gähnt. Ungeniert. Sie hat das noch nie gemocht. Schlaftabletten? Vielleicht im Bier? Im letzten Glas Rotwein? Das würde schneller gehen. Sie kann es nicht erwarten. Die Tropfen, so stark verdünnt ... weiter

MEIN SEX AM SAMSTAG
Eine after prime time-Bestandsaufnahme

Beiträge von: Ditta Rudle, Franzobel, Edith Darnhofer-Demár, Norbert Silberbauer, Bernard Wallner, Margit Hahn, Franz Schlacher, Christopher Staininger, Gerhard Ruiss, Beatrix Kramlovsky, Gerhard Jaschke, Egyd Gstättner, Herlga Laugsch, Gustav Ernst, Wolfgang Kühn, Helge Streit, Michael Stiller, Sylvia Treudl

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
ISBN 978-3-9501852-5-6
EUR 12,-
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Jeder hat so seine Prinzipien, Vorstellungen und Ideale. Ich muss jetzt einmal lange nachdenken. Über meine Zahnpasta und alles andere. Zuerst einmal frühstücken, im Bett die Zeitung lesen, dann masturbieren, ich habe Zeit, und dann Doris anrufen und ihr in aller Ausführlichkeit von Jan erzählen, und sie fragen, was sie von der Sache, von Jan, hält. Doris fällt immer etwas ein, etwas Kluges.

(Margit Hahn, "Jan")

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Jeder hat so seine Prinzipien, Vorstellungen und Ideale. Ich muss jetzt einmal lange nachdenken. Über meine Zahnpasta und alles andere. Zuerst einmal frühstücken, im Bett die Zeitung lesen, dann masturbieren, ich habe Zeit, und dann Doris anrufen ... weiter

Ö-SLAM
1. Österreichische Poetry Slam Meisterschaft

Diese Buch spricht alle Sinne an, ja, es riecht sogar gut! Es ist einerseits ein Dokumentationsprodukt des Ö-Slams, andererseits ein repräsentativer Szenequerschnitt und es ist, man muss es ehrlich sagen, ein Buch, das man getrost allen slamaffinen Menschen ans Herz legen kann. Dieses Buch eignet sich hervorragend zur persönlichen Glücklichmachung, es ist darüber hinaus aber auch ein exzellentes, die Schenkenden interessant machendes, Präsent. 

Beiträge von: gramadigg, Karsten Rühl, Yasmin, René Monet, Martin Fritz, Christopher, Jessica Lind, KYN, Andreas Plammer, Chrischa, Barbara Sabitzer, Der Koschuh, Güle G. Lerch, Thomas Havlik, Didi Sommer, Jimi "River" Lend, Shin Fynx, Catina, Stefan Abermann, Tschif, El Awadalla, Alex Gendlin, Andi Pianka, Markus Köhle und Mieze Medusa

Herausgegeben von: Diana Köhle & Markus Köhle
215 Seiten, ISBN 978-3-9502485-1-7
(vergriffen)

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Ich bin Agnostiker, manchmal Atheist, bin stolz auf meinen Individualismus, während ich der Menge hinterherhinke. Ich bin Student - eine der niedrigsten Lebenformen, stehe gerade noch über dem Sozialhilfeempfänger. Ich vertrete keine Schule, verabscheue Freud, ohne mich je näher mit ihm befasst zu haben, während ich in einem Neurosensee bade. Nackt! Das versteht sich von selbst. Ich trage den BH, den Alice Schwarzer in ihrer Jugend verbrannt hat, schnüre mich in ein Korsett, belächle Gender Studies und politisch korrekte Aussprache: verdammt noch mal, das heißt die Konsumierenden - nicht Konsument! [...] Ich gebe auf, und sage brav Bitte und Danke zu jeder Erniedrigung, die sich mir bietet. Ich entwickle benutzerunfreundliche Interfaces, schreibe unlesbare Texte, klatsche einmal in die Hand und nenne es einen Rhythmus. Es ist allen egal, weil es niemanden interessiert. Währenddessen lache ich mir heimlich ins Fäustchen und klopfe mir selbst auf die Schulter, nur um mir gleich danach den Arsch zu versohlen.

(Aus: Jessica Lind, "Generation 0 - Punkt")

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PAAR : WEISE
Lyrik I

AutorInnen:
Lydia Steinbacher : Rolf Hermann
Judith Nika Pfeifer : Semier Insayif
Isabella Breier : Regina Hilber
Anne-Marie Kenessey : Christoph W. Bauer

ISBN 978-3-9503432-9-8
Preis: € 10,-/ CHF 14,-
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POETISCHES NETZWERK
Lyrik II

AutorInnen:
Kurt Aebli, Renate Aichinger, Zsuzsanna Gahse, Margret Kreidl, Rudolf Kraus, Sepp Mall, Sophie Reyer und Gerhard Ruiss

Herausgegeben von: Christoph W. Bauer
ISBN 978-3-9504093-0-7
Preis: € 10,-/ CHF 14,-
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NETZWERK : POESIE
Lyrik III

AutorInnen:
Christian Futscher, Sylvia Geist, Sonja Harter, Simone Hirth, Arne Rautenberg, Ferdinand Schmatz, Christian Uetz, Dieter Zwicky

Herausgegeben von: Christoph W. Bauer
ISBN 978-3-9504093-4-5
Preis: € 10,-/ CHF 14,-
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NETZWERK : POESIE
Lyrik IV

AutorInnen:
Andreas Altmann, Elfriede Czurda, Erwin Einzinger, Sandra Hubinger, Klaus Merz, Robert Schindel, Kathrin Schmidt, Armin Senser

Herausgegeben von: Christoph W. Bauer
ISBN 9783950409390
Preis: € 10,-/ CHF 14,-
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NETZWERK : POESIE
Lyrik V

AutorInnen:
Helwig Brunner, Kathy Zarnegin, Elke Laznia, Nico Bleutge, Andreas Unterweger, Carolin Callies, Birgit Müller-Wieland, Simone Lappert

Herausgegeben von: Christoph W. Bauer
ISBN 978-3-9504513-6-8
Preis: € 10,-/ CHF 14,-
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REISE.ERINNERUNGEN
Beiträge von: Franzobel, Egyd Gstättner, Julian Schutting, Elisabeth Reichart & Wolfgang Herbert, Roland Neuwirth

Herausgegeben von: Michael Stiller und Sylvia Treudl
ISBN 978-3-9501852-4-9
EUR 16,-
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Das Land ist bankrott, aber alle arbeiten, hämmern, verkaufen, kochen. Es ist wie in einer seltsamen Trance. Es gibt kein Geld, doch alle leben, und gar nicht alle schlecht. Nur traurig sind sie alle, fürchten sich, und doch ist jeder Einzelne so freundlich wie sämtliche niederbayrischen Dörfer zusammen nicht. Nicht umsonst hat Argentinien die Sonne in der Flagge. Österreich könnte da bestenfalls eine Schneeflocke haben, Deutschland eine Regenwolke, die Schweiz einen Tresor.

(Franzobel: "Buenos Aires, Argentinien, wo jeder Wechselstube ist")

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Das Land ist bankrott, aber alle arbeiten, hämmern, verkaufen, kochen. Es ist wie in einer seltsamen Trance. Es gibt kein Geld, doch alle leben, und gar nicht alle schlecht. Nur traurig sind sie alle, fürchten sich, und doch ist jeder Einzelne so freundlich ... weiter

RIOTS IM GLÄSERNEN KÄFIG
Europäischer Frühling. Im Brennpunkt der Revolte

Angesicht der Proteste von Madrid, Athen, Tel Aviv und London werden in literarischer wie essayistischer Weise der Gesellschaftskritik neue Stimmen hinzugefügt.

Herausgegeben von: Michael Stiller
reihe unter druck 2012
ISBN 978-3-9503432-2-9
Preis: EUR 10,-
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Das Revolutionspotential zeitgenössischer Literatur

Der Eindruck drängt sich auf, dass Fähigkeit und Wille zur politischen Kritik unter jüngeren AutorInnen einerseits abnehmen (vielleicht, so die einfachste Schuldzuweisung, aufgrund karrieretechnischer Zwangsneurosen, vom Literaturbetrieb Neueinsteigern abverlangt), andrerseits kaum ein relevantes Forum für die Reaktion auf Missstände vorhanden ist, denn wohin, zu welcher Zeitschrift oder welchem Verlag, will man sich mit intellektueller, literarischer Stellungnahme wenden? Selbstverständlich kann und muss kein schreibend tätiger Mensch zu allem eine Meinung haben, dem grassierenden Schweigen zu vielem fehlt dennoch die Rechtfertigung.

In dieser Diskrepanz, gegenwärtig zwischen politischen und sozialen Krisen und der literarischen Äußerung aufklaffend, entstand die Idee, mithilfe einer Autorentagung eine Plattform essayistisch-literarischer Diskussion zu kreieren - in einer Gesellschaft, die verstärkt an die Unsterblichkeit des Kapitalismus und dessen Alternativlosigkeit glaubt, ist diese Veranstaltung ein Experiment, das wert ist, versucht zu werden, neigt doch gerade die Literatur zur Erschaffung von Gegenwelten, Neuformulierungen und verwahrt in sich (ums im Widerspruch zum marktwirtschaftlichen Kalkül pathetisch weiter zu formulieren) die Fähigkeit, dank anarchischer Phantasie der Konformität einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Zwar durch Defizite motiviert, die in Staatshaushalten und verschiedensten Budgets versteckt die Gesellschaft ins Brodeln, Kippen bringen, sind Symposien oder Tagungen als Gegenmittel naturgemäß und immer zu hinterfragen; es lauert die gesellige Gefahr, über ein freundschaftliches Aufeinandertreffen nicht hinaus zu gelangen und während zwei schön verplauschter Tage weder Standpunkte erreicht noch der gähnenden Selbstgefälligkeit Paroli geboten zu haben. Doch vielleicht muss man Feuer mit Feuer bekämpfen, und nachdem die (nicht ausschließlich, aber besonders) zu kritisierenden oberen Etagen von Wirtschaft und Politik mit Vorliebe Gipfel und Konferenzen abhalten, soll nun in ähnlicher Weise improvisiert werden, denn: In Europa passiert gerade Geschichte, die kaum literarisches Echo hervorruft, daher mögen Autorentagung und vorliegende Anthologie das kreative Gespür für gesellschaftliche Vorgänge schärfen und ein Forum für in Aussprache und Text gebrachte Kritik ermöglichen, fern aller Ideologien durchdacht und individuell.

Das Symposium versammelte dreizehn Schreibende aus verschiedenen Teilen Europas, die im Angesicht der Proteste von Madrid, Athen, Tel Aviv und London, während Sozialsysteme zerbrechen und mithilfe von Wirtschaftskrisen Ängste geschürt werden, die Möglichkeiten engagierter Literatur verorten. Nicht, um Epigonen heranzuzüchten, sondern um unterschiedliche Erfahrungs- und Diskurswelten gegenseitig zu erproben, eröffnete dankenswerterweise der ukrainische Schriftsteller Jurij Andruchowytsch mit einem Impulsreferat zur gegenwärtigen Situation in seinem Herkunftsland und sprach über die Rolle des Autors in einem diktatorischen System, bzw. über die schreibend (un)mögliche Opposition. Es war zu hinterfragen, wie weit sich Bedingungen, Erfordernisse und Grenzen des literarischen Agierens innerhalb des gemeinsamen europäischen Rahmens unterscheiden und welche Chancen und Risiken das WWW beinhaltet - hinsichtlich der eigenen Textdarstellung in neuen Kanälen, als Plattform des Widerstandes und aufgrund ungeahnter Möglichkeiten zu Zensur und Überwachung.

Basierend auf den damaligen, regen Diskussionen entstand zudem diese Anthologie, die in sich die unterschiedlichsten Ansätze versammelt, um in literarisch wie essayistischer Weise der Gesellschaftskritik neue Stimmen beizufügen.

Robert Prosser

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Das Revolutionspotential zeitgenössischer Literatur

Der Eindruck drängt sich auf, dass Fähigkeit und Wille zur politischen Kritik unter jüngeren AutorInnen einerseits abnehmen ... weiter

RIOTS IM GLÄSERNEN KÄFIG II
Europäischer Frühling. Im Fokus der Bewegung

Mit Beiträgen von: Stefan Abermann, Ibrahim Amir, Sylwia Chutnik, Dorothee Elmiger, Fabian Faltin, Ekaterina Heider, Monika Kompaníková, Urs Mannhart, Mieze Medusa, Robert Prosser und Aga Trnka-Kwiecinski.

reihe unter druck 2013
ISBN 978-3-9503432-7-4
Preis: EUR 10,-
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Aber zunächst sind wir hier, wir sind hier im Museum für Erinnerungen, denn in der von uns beobachteten Wohnung befindet sich eine ältere Frau, kurz gesagt: eine Oma. Und die Oma befasst sich hauptsächlich mit dem, was früher war. Das ist ihr Hobby, das ist ihre Freizeit - die einzige Zeit, die sie hat.
Die Oma ist bis an ihr Lebensende abgelaufen wie eine alte Konserve der Vergangenheit. Frag sie mal, was sie gestern gegessen hat. Da staunt die Oma. Aber frag sie mal, was für ein Kleid sie beim Warschauer Aufstand getragen hat. Da breitet die Oma vor dir Visionen von Stoffen, kleinen Knöpfen, Spitzen, Kragen aus. Sie zeichnet dir ein Bild, dass du dich wie in einem Geschäft fühlst.
In diesem Geschäft wickelt die Verkäuferin große Ballen ab und misst den Stoff mit einem Holzlineal, mit dem ungezogene Kinder bestraft werden. Als Oma jung war, reichten drei Meter für ein gutes Kleid. Für ein gutes Kleid, in dem es ihr später unter Beschuss die linke Hand abgerissen hat. Meine Güte, der ganze Stoff war vollgespritzt.

(Aus: Sylwia Chutnik, "Muranooo")

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Aber zunächst sind wir hier, wir sind hier im Museum für Erinnerungen, denn in der von uns beobachteten Wohnung befindet sich eine ältere Frau, kurz gesagt: eine Oma. Und die Oma befasst sich hauptsächlich mit dem, was früher war. Das ist ihr Hobby, das ist ihre Freizeit - die einzige Zeit, die sie hat ... weiter

RIOTS IM GLÄSERNEN KÄFIG III
Anarchistische Gegenentwürfe. Zwischen Panzern und Piraten

Mit Beiträgen von: Theodora Bauer, Malte Borsdorf, Natalie Deewan, And Pawe, Judith Pfeifer, Robert Prosser, Eva Schörkhuber und Jörg Zemmler

reihe unter druck 2015
ISBN 978-3-9503698-7-8
(vergriffen)


SCHÖNE VERSAGER
Ratgeber und Handbuch fürs Versagen und die innere Schönheit
Reihe Lebenshilfe 2 & 3


Je tiefer die Krise, desto schöner das Innere. Je schlechter die Welt, umso wunderbarer die Ratgeber, die sie schönlügen. Wenn also das Rundherum schiach wie der Zins ist, hat die innere Schönheit Hochkonjunktur. Viel Vergnügen also mit Krisensituationen - die sind sozusagen das Polierleder für die schönen Innereien! Im Doppelband SCHÖNE VERSAGER wird Lebenshilfe pur angeboten - so schön kann Scheitern sein!

Beiträge von: Christian Futscher, Thomas Fröhlich, Egyd Gstättner, Rolf Hermann, Gerhard Jaschke, Nils Jensen, Beatrix M. Kramlovsky, Lisa Lercher, Barbara Macek, Andreas Nastl, Christian Nothegger, Richard Reich, Leachim Rellist, Ditta Rudle, Gerhard Ruiss, Helge Streit, Cynthia Trudl, Bernard Wallner, Magda Woitzuck

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
ISBN 978-3-9502485-3-1
Preis: EUR 16,-
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Falls Sie sich fragen, wie ein Mensch wie ich Schriftsteller sein kann, ohne über die wichtigsten Sachen des richtigen Lebens Bescheid zu wissen, dann erkläre ich es Ihnen ganz einfach so: was, bitteschön, soll ich sonst machen? Außerdem müssen Sie wissen, dass meine Auslegung des Begriffs "Schriftsteller" weite Bereiche umfasst. Ich schreibe einfach. Letztes Jahr habe ich Gebrauchsanweisungen für die zusammen zu bastelnden Überraschungen in den Kinderüberraschungseiern geschrieben. Manchmal korrigiere ich auch diverse kuriose Übersetzungen aus dem Koreanischen oder Chinesischen. Ich transformiere Sätze wie "Jetzt stecken Noppel oben darüber drunter auf in Drückeloch" oder "SprechenSie nach Drückensiebittediesen Knops in Ende" zu etwas Verständlicherem. (...) Ich habe auch schon Telefonbücher geschrieben. Am Telefonbuch der Stadt Wien des Jahres 2006 hab ich aktiv mitgearbeitet, die Namen von G bis P sind von mir, falls es Sie interessiert. Sie glauben vielleicht, dass sei eine einfache Aufgabe, da gäbe es nicht viel zu schreiben, aber Sie irren sich. Sehen Sie mal im Telefonbuch der Stadt Wien unter S nach, wissen Sie eigentlich auf wie viele verschiedene Arten der Name "Swoboda" geschrieben werden kann?
Dann und wann aber schreibe ich das, was man gemeinhin Belletristik nennt.

(Aus: Magda Woitzuck, "Sein oder Nichtsein. In der Speisekammer")

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Falls Sie sich fragen, wie ein Mensch wie ich Schriftsteller sein kann, ohne über die wichtigsten Sachen des richtigen Lebens Bescheid zu wissen, dann erkläre ich es Ihnen ganz einfach so: was, bitteschön, soll ich sonst machen? Außerdem müssen Sie wissen, dass meine Auslegung des Begriffs "Schriftsteller" ... weiter

SCHUHE
Texte voll Eleganz und Standhaftigkeit

Wer ganz selbstverständlich annehmen möchte, das Thema Schuhe würde in erster Linie Autorinnen und Leserinnen auf den Plan rufen und ein verräterisches Glitzern in den Augen dieser Damen hervorzaubern, die Herren aber gelangweilt dreinschauen lassen, wird in insgesamt 30 Texten mit einer anderen Realität konfrontiert. Schriftstellerinnen und Autoren haben sich zu (beinahe) gleichen Teilen in unterschiedlichster Manier zur reizvollen Materie geäußert. Ein Genuß der besonderen Art, der eventuell zu Spekulationen anregt, die Bestückung von Schuh- und Bücherregal umgekehrt als üblich anzulegen.

Beiträge von: Judith Arlt, Ingrid Dundler, Thomas Fröhlich, Christian Futscher, Petra Ganglbauer, Egyd Gstättner, Margit Hahn, Schorsch Hampel, Elfi Hartenstein, Thomas Havlik, Franz Hütterer, Semier Insayif, Gerhard Jaschke, Karl Kilian, Radek Knapp, Edith Kneifl, Wolfgang Kühn, Helga Laugsch, Lisa Lercher, Selma Ram, Ditta Rudle, Gerhard Ruiss, Julian Schutting, Spike, Michael Stiller, Helge Streit, Jürgen Theobaldy, Sylvia Treudl, Ingrid Wald, Bernard Wallner

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
300 Seiten, mit Zeichnungen von Ingrid Wald
ISBN 978-3-9502029-6-0
(vergriffen)

Textprobe

Die Wände waren kahl. Eine weiße Ledercouch, ein winziger Glastisch und zarte, fast filigrane, ebenfalls weiße Bücherschränke bildeten das einzige Interieur. Sie wunderte sich, dass ein Germanistik-Professor so wenige Bücher besaß. Aber vielleicht hat er ja in einem der anderen Räume seine Bibliothek untergebracht, dachte sie. Erst auf den zweiten Blick fiel ihr auf, dass die Farbtupfer hinter den milchigen Glasscheiben nicht von Buchrücken stammten.
"Sind da etwa Schuhe drinnen?", fragte sie ihn verwundert.
Er nickte, so als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, dass man seine Schuhe im Wohnzimmer aufbewahrte.

(Edith Kneifl, "Die lange Nacht der Schuhe")

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Die Wände waren kahl. Eine weiße Ledercouch, ein winziger Glastisch und zarte, fast filigrane, ebenfalls weiße Bücherschränke bildeten das einzige Interieur. Sie wunderte sich, dass ein Germanistik-Professor so wenige Bücher besaß. Aber vielleicht hat er ja in einem der anderen Räume ... weiter

TEXTSTROM
Diese Anthologie stellt 20 der besten SlammerInnen Österreichs anhand einer bunten Auswahl von Texten, Fotos und Kurzbiografien vor.

Herausgegeben von: Mieze Medusa & Diana Köhle
ISBN 978-3-9502029-2-2
Preis: EUR 12,-
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Textprobe

Sie ist nämlich so eine, die beim Einschlafen auf dem Bauch liegen muss. Einfach ausgestreckt am Bauch, Kopf zur Seite, meist ein Bein angewinkelt, die Decke über den Nacken bis zu den Ohren gezogen, schläft sie ohne Kopfpolster. Würde sie mit Kopfpolster schlafen, bekäme sie sofort schmerzhafte Rückenverspannungen. Oftmals, wenn sie so im Bett liegt, kann sie aufgrund ihres eigenen Nasengepfeifes nicht einschlafen. Dann ist sie nämlich so eine, die den Mund öffnet und auf Mundatmung umstellt. Es lässt sich dabei nicht vermeiden, dass Speichel aufs Spannleintuch rinnt, was zwar nasse Flecken verursacht, sie aber weiter nicht stört.

(Nadja Bucher, "Nasengepfeife")

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Sie ist nämlich so eine, die beim Einschlafen auf dem Bauch liegen muss. Einfach ausgestreckt am Bauch, Kopf zur Seite, meist ein Bein angewinkelt, die Decke über den Nacken bis zu den Ohren gezogen, schläft sie ohne Kopfpolster. Würde sie mit Kopfpolster schlafen, bekäme sie sofort schmerzhafte Rückenverspannungen ... weiter

TOP 22
the only way is up ...

Zwanzig SchriftstellerInnen aus dreizehn verschiedenen Nationen waren von Oktober 2000 bis Mai 2003 zu Gast in TOP 22, dem KünstlerInnen-Atelier des Unabhängigen Literaturhauses NÖ. Die vorliegende Anthologie enthält Texte über den Aufenthalt selbst bzw. solche, die in TOP 22 entstanden sind.

U.a. Beiträge von: Petr Borkovec, Mila Haugová, Radek Knapp, Alfredo Bauer, Mariusz Grzebalski, Aleš Šteger

Herausgegeben von: Wolfgang Kühn
265 Seiten, ISBN 978-3-9501852-0-1
EUR 19.50,-
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Stein
Niemand hört, was der Stein in sich birgt.
Gering, aber sein eigen, wie ein Schmerz,
Der zwischen Schuh und Sohle steckt.

Streifst du ihn ab, wirbelt Laub in kahlen Alleen.
Was war, wird niemehr sein;
Und haufenweise andere Zeichen von Verfall.
Geruch naher Ambulanzen. Stumm gehst du weiter.

Was du in dir birgst, hört niemand.
Einziger Bewohner deines Stein bist du.
Grad hast du ihn abgeworfen.

(Aleš Šteger, "Stein". Aus dem Slowenischen von Ludwig Hartinger.)

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Stein
Niemand hört, was der Stein in sich birgt.
Gering, aber sein eigen, wie ein Schmerz,
Der zwischen Schuh und Sohle steckt.

Streifst du ihn ab, wirbelt Laub in kahlen Alleen.
Was war, wird niemehr sein;
Und haufenweise andere Zeichen von Verfall.
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TOP 22 / Teil II
43 internationale Gäste waren zwischen Oktober 2000 und Oktober 2005 im SchriftstellerInnenatelier des Unabhängigen Literaturhauses NÖ zu Schreibaufenthalten eingeladen. Die zweite Ausgabe der Anthologie TOP 22 versammelt Texte jener internationalen AutorInnen, die im Zeitraum Mai 2003 bis Juli 2005 zu Gast in Krems waren.

Beiträge von: Dusan Sarotar / Esad Babacic (Slowenien), Marián Hatala (Slowakei), Gheorghe Craciun (Rumänien), Reet Kudu (Estland), Tautvyda Marcinkevieiute (Litauen), Ales Rasanau (Weißrussland), Károly Méhes / Péter Zilahy (Ungarn), Jáchym Topol / Tomás Mika / Milena Oda (Tschechien), Patricia Büttiker / Urs Berner / Sabina Naef / Ivo Ledergerber / Peter Stamm / Elisabeth Wandeler-Deck (Schweiz), Jaffa Zins (Israel), Juli Zeh (Deutschland)

Herausgegeben von: Wolfgang Kühn
ISBN 978-3-9501852-8-7
EUR 19.50,-
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Textprobe

Sie haben den Spiegel versteckt. Was für Trottel. Sie glauben, ich hätte nicht den Mut, mich anzusehen. An das Nickeltablett haben sie freilich nicht gedacht. Sie bringen mir darauf den Schlangenfraß herein. Alles ist zu Ende, das kommunizieren sie, aber sie heilen und füttern mich. Blöde Trottel. In dem Nickeltablett erscheint ein Gesicht. Ich sehe anders aus, na und? Als Kind habe ich auch anders ausgesehen. Man sieht immer anders aus. Jeder sieht anders aus. Mutter und Vater sehen anders aus. Sophie auch. Sie sind gestorben. Klar, daß sie jetzt anders aussehen. [...] Man hat mich geheilt. Wie Schwester Eva sagte, sie haben mich zusammengeflickt. "Das war kein Dreck, wie Sie ausgeschaut haben, bei der Einlieferung, Xandi." Die sagt zu mir Xandi. Weil ich so hilflos war, hat sie sich das angewöhnen können. Weil ich mich angeschissen habe und nur dalag wie ein Baby. Xandi sagt sie, die Blöde.

(Károly Méhes: "Eine andere Mutter, ein anderer Vater")

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Sie haben den Spiegel versteckt. Was für Trottel. Sie glauben, ich hätte nicht den Mut, mich anzusehen. An das Nickeltablett haben sie freilich nicht gedacht. Sie bringen mir darauf den Schlangenfraß herein. Alles ist zu Ende, das kommunizieren sie, aber sie heilen und füttern mich. Blöde Trottel. In dem Nickeltablett erscheint ein Gesicht. Ich sehe anders aus, na und? Als Kind habe ich auch anders ausgesehen. Man sieht immer anders aus. Jeder sieht anders aus. Mutter und Vater sehen anders aus. Sophie auch ... weiter

TOP 22, TEIL III
the only way is up

Der dritte Teil der Anthologie TOP 22 über die internationalen Gäste im SchriftstellerInnen-Atelier TOP 22 des Unabhängigen Literaturhauses NÖ versammelt deutschsprachige Texte der Gäste von August 2005 bis Mai 2007, die im Zuge des Aufenthaltes in Krems entstanden sind und / oder über diesen Aufenthalt handeln.

Beiträge von: Michael Hvorecky (Slowakei), Sonja Porle (Slowenien), Maja Novak (Slowenien), Robert Serban (Rumänien), Nikola Madzirov (Makedonien), Ivo Kazar (Bulgarien), Jaroslav Rudiš (Tschechien), Paulo Lins (Brasilien), Judith Arlt (Schweiz), Ottó Tolnai (Ungarn), Jürgen Theobaldy (Schweiz), Jana Benová (Slowakei), Andrej Morovic (Slowenien), Vlado Žabot (Slowenien), Oksana Sabuschko (Ukraine), Lidija Dimkovska (Makedonien), Juri Andruchowytsch (Ukraine), Eginald Schlattner (Rumänien), Klaus Merz (Schweiz), Kaspar Schnetzler (Schweiz).

Herausgegeben von: Wolfgang Kühn
370 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-9502029-9-1
Preis: EUR 19.50,-
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Textprobe

Schon als kleines Mädchen hatte ich eine klare Vorstellung davon, wie das einzig wahre Lebensziel eines erwachsenen, reifen Menschen auszusehen habe: nach dem Tod als Kater wiedergeboren zu werden.

Auch wenn sich viele berufen fühlen, sind nur wenige auserwählt. Und das ist gut so! Schließlich können nicht alle Kater sein; wovon würden wir leben, wenn es keine Kühe oder Schweine gäbe? Und keine Fische, aber die rechne ich gar nicht. Die Fische in meinen Dosen sind tot. Sehr tot. Schon sehr sehr lange tot.

Deshalb reicht es nicht, zu wissen, daß es sich lohnt brav und ruhig zu sein, nein, man muß sich auch ein bisschen bemühen. Aber nur ein bisschen, wohlgemerkt! Das war der Fehler, der vor einigen Jahren meine Verwandlung in einen Kater verhinderte. Nicht, daß ich mich nicht bemüht hätte. Ich bemühte mich tatsächlich, aber ich bemühte mich zu sehr. Gesunde Katze schlafen mindestens sechzehn Stunden am Tag. Die Wissenschaftler haben noch nicht herausgefunden, welchem Umstand Katzen diese beneidenswerte Fähigkeit verdanken. Wenn ein Kater wach ist, dann vertreibt er sich die Zeit mit Dahindösen; ich hingegen war ein überaktives Kind; in der Tat so sehr überaktiv, daß meine erste Begegnung mit der Außenwelt gleich eine Begegnung mit den Behörden war.

Ein Polizist wollte wissen, wer verdammtnochmal dem Wachhund eine Bierflasche an den Schwanz gebunden hatte. "Noch dazu am helllichten Tag", nörgelte meine Mutter, "noch dazu auf offener Straße!" "Noch dazu einem Labrador", rundete mein Vater die Lokalisierung der Bierflasche ab, wobei er seine Bewunderung, auch wenn er sie zu unterdrücken versuchte, nicht verbergen konnte.

Der Labrador hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt, weil es ja eigentlich meine Geschichte war und die Erwähnung der Hunderasse verlieh der Sache einen zusätzlichen Reiz. Andererseits kann ich bis heute keinen Windhund von einem deutschen Schäferhund unterscheiden. Der Polizeihund war in meinen Augen in erster Linie ein Hund - sobald ich ihn erblickte, wußte ich, daß ich ihn abgrundtief hasste. Er roch anders als eine Katze und mehr braucht man da wohl nicht zu sagen.
...

(Maja Novak, "Der Kater")

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ÜBER DIE BLÖDHEIT
Eine grundsätzliche Bestandsaufnahme

Die Blödheit zählt, egal wie sie bewertet werden mag, zu den grundlegenden Themen der Menschheit ...

Beiträge von: Franzobel, Gerhard Jaschke, Thomas Havlik, Helga Laugsch, Lisa Lercher, Reinhard Prenn, Selma Ram, Ditta Rudle, Gerhard Ruiss, Norbert Silberbauer, Christopher Staininger, Michael Stiller, Helge Streit, Sylvia Treudl, Bernard Wallner

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
171 Seiten, ISBN 978-3-9502029-1-5
EUR 13,-
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Ja, wo beginnen mit dem Lamento über die Blödheit?
Weil das eigene Leben, seit Jahrzehnten, möglichst blödfrei gehalten wird, schon aus Gründen des Selbstschutzes. Obwohl ich nicht behaupten kann, mich immer auf hochgeistigen Ebenen zu bewegen, auch ich brauche meine Inseln und Banalia. Wie ausgiebige Bäder, Einkäufe im Stoffrausch, dumme Sportsendungen (ohne Ton!), die entspannen. [...]
Die Blödheit hat längst um sich gegriffen wie ein archaischer Steppenbrand, ist zur Staats- und Volksregion geworden. Und ich räume durchaus ein, daß sie Tradition hat und höchst wahrscheinlich keine genuine Erfindung der Postmoderne darstellt.

(Helga Laugsch, "Mein Lieblingsfeind")

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Ja, wo beginnen mit dem Lamento über die Blödheit?
Weil das eigene Leben, seit Jahrzehnten, möglichst blödfrei gehalten wird, schon aus Gründen des Selbstschutzes. Obwohl ich nicht behaupten kann, mich immer auf hochgeistigen Ebenen zu bewegen, auch ich brauche meine Inseln und Banalia. Wie ausgiebige Bäder, Einkäufe im Stoffrausch, dumme Sportsendungen (ohne Ton!), die entspannen ... weiter

VERLIEBT, VERLOBT, VER ...
Von Liebesgschichten & Heiratssachen

Wenig überraschend, daß beim Dauerbrennerthema Liebe auch die Enttäuschung, die dem großen Gefühl folgen kann, recht eindeutig thematisiert wird - aber beileibe nicht nur. Witz, Abgeklärtheit und Momentaufnahmen der Seligkeit spannen einen vielschichtigen Bogen über die wichtigste Sache der Welt, die einem nach der Lektüre vielleicht nicht nur bloß als Verwirrung des Hormonhaushalts erscheint.

Beiträge von: Judith Arlt, Edith Darnhofer-Demár, Ingrid Dundler, Thomas Fröhlich, Christian Futscher, Arno Geiger, Egyd Gstättner, Margit Hahn, Thomas Havlik, Gerhard Jaschke, Maria Kolenda, Beatrix M. Kramlovsky, Wolfgang Kühn, Helga Laugsch, Lisa Lercher, Reinhard Prenn, Selma Ram, Friedl Reich, Elisabeth Reichart, Ditta Rudle, Gerhard Ruiss, Julian Schutting, Norbert Silberbauer, Michael Stiller, Helge Streit, Sylvia Treudl, Richard Weihs.

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
250 Seiten, ISBN 978-3-9502029-5-3
Preis: EUR 16,-
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Gäbe es in der Gesellschaft so etwas wie Stringenz, Aufrichtigkeit und Verantwortung, sagte Rainer vor den versammelten Festgästen, müßte es gesetzlich festgelegt und vorgeschrieben sein, die Scheidung als gewissermaßen seitenverkehrtes Ebenbild der Hochzeit und im selben Rahmen als Fête noir zu zelebrieren, wie ja beispielsweise ebenfalls gesetzlich festgelegt ist, daß eine Entgegnung in der Zeitung am selben Platz in der selben Größe und Aufmachung zu erscheinen hat wie die vorhergehende Falschmeldung und Fehlbehauptung.

(Aus: Egyd Gstättner, "Traumhochzeit und Traumscheidung")

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Gäbe es in der Gesellschaft so etwas wie Stringenz, Aufrichtigkeit und Verantwortung, sagte Rainer vor den versammelten Festgästen, müßte es gesetzlich festgelegt und vorgeschrieben sein, die Scheidung als gewissermaßen seitenverkehrtes Ebenbild der Hochzeit und im selben Rahmen als Fête noir zu zelebrieren ... weiter

WEGE ZUM BERÜHMTEN AUTOR
Ratgeber und Handbuch für die schriftstellerische Karriere

ARAMO orientiert sich mit einer neuen Reihe vollkommen an den Gesetzen des mainstream-dominierten Marktes - ganz dem Vorbild großer Verlagshäuser nacheifernd, soll eine Cashcow installiert werden. Die REIHE LEBENSHILFE ARAMO, Bibliothek der Ratgeber setzt sich zum erklärten Ziel, die ultimativen Antworten auf wichtige Fragen des Lebens zu geben.

Beiträge von: Hulda Hai, Rolf Hermann, Gerhard Jaschke, Markus Köhle, Wolfgang Kühn, Mariana von Lützow, Jason McCloud, Ditta Rudle, Gerhard Ruiss, Kaspar Schnetzler, Norbert Silberbauer, Sylvia Treudl, Cynthia Trudl, Klaus Zeyringer

Herausgegeben von: Sylvia Treudl
ISBN 978-3-9502485-2-4
Preis: EUR 15,-
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Ab dem Moment, in dem die Handlung in Richtung Abort steuert, wiehert die Fangemeinde bereits. Bald wird sie Ihnen zujubeln. Diese Freude über allzu Menschliches! Sie machen Menschen glücklich, unterhalten Sie. Bleiben Sie bei dieser Erfolgsmasche. Sie funktioniert. Menschen ändern sich nicht. Sein Sie froh und dankbar. Und schreiben Sie weiter über den Abort.

Hinweis: Scheuen Sie sich nicht, schmutzige Wörter zu sammeln und dann reichlich in Ihren Text einzuarbeiten. Alle Wörter, die Ihnen Ihre Eltern und der Pfarrer als Repräsentanten einer restriktiven Moral verboten haben. Alle Bäh-Wörter.

(Aus: Hulda Hai, "Wie es garantiert klappt")

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WEIN.WANDERN
Ein literarischer Verführer durch die Wachau und das Kamptal

15 Autorinnen und Autoren haben sich aufgemacht, Winzer und Landschaften in zwei benachbarten und doch unterschiedlichen Weinbauregionen zu besuchen. Die Autorinnen und Autoren haben zu jeder Wandertour ein Weingut besucht.

Mit Beiträgen von: Christoph W. Bauer, Clemens Berger, Erwin Einzinger, Christian Futscher, Bodo Hell, Vea Kaiser, Alfred Komarek, Lorenz Langenegger, Tanja Maljartschuk, Robert Prosser, Richard Reich, Simone Schönett, Linda Stift, Sylvia Treudl, Anna Weidenholzer

Im interaktiven Routenplaner der Donau Niederösterreich Tourismus finden Sie unter der Rubrik "Wandertouren" die Tourenbeschreibungen und die dazugehörigen GPS-Tracks zu den 15 Wanderungen.

H.g. von Michael Stiller & Ronald Würflinger
272 Seiten, ISBN 978-3-9503432-4-3
Euro 16,-
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Und falls du an diesem Abend, in dieser Nacht viel Glück hast und falls Gott und der Pepi und die Welt und die Wachau alle miteinander zufällig guter Laune sind, wird dir der Huchenpepi persönlich vielleicht sogar das grösste aller Rätsel verraten und dir die dringendste all deiner Fragen beantworten, nämlich: Was in drei Fischers Namen denn bei Lichte besehen und genau genommen eigentlich eine Huche ist.

(Aus: Richard Reich, "Rund um den fünffachen Josef")

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Und falls du an diesem Abend, in dieser Nacht viel Glück hast und falls Gott und der Pepi und die Welt und die Wachau alle miteinander zufällig guter Laune sind, wird dir der Huchenpepi persönlich vielleicht sogar das grösste aller Rätsel verraten ... weiter

WELTER BESTEIG WACHAU
Ein literarischer Wanderbegleiter

Mit Beiträgen von Christian Futscher, Walter Grond, Clemens Haipl, Semier Insayif, Lorenz Langenegger, Tanja Maljartschuk, Urs Mannhart, Mieze Medusa, Robert Prosser, Angelika Reitzer, Julian Schutting, Christoph Simon, Wolfgang Straub, Sylvia Treudl, Anna Weidenholzer und Magda Woitzuck

Herausgegeben von: Michael Stiller und Martin Vogg
288 Seiten, 14 Etappentafeln, ISBN 978-3-9502485-8-6
EUR 16,-
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Erste Rast auf einem Bankerl, die Sonne kommt durch, schöne Aussicht auf Ruine Löwenherz. Kurz zuvor am Wegrand Brennnesseln. Ich greife mit der rechten Hand hinein, um diesen speziellen Schmerz wieder einmal zu spüren. Es ist lange her, dass ich ihn gespürt habe, kann mich kaum mehr erinnern ... Ui, das brennt - sehr schön!

Herrlich, wie es duftet, zirpt, zwitschert. Unter Weinreben wächst roter Mohn, die Lieblingsblume meiner Frau, weil er, wie sie sagt, so frech wächst. - Das werde ich später vielleicht ausführen.
Üppig, grün, reich ...
(Ich muss an Chios denken, wo ich von der Landschaft so begeistert war. Hier ist es ähnlich schön, wenn nicht sogar noch schöner, denke ich begeistert.)
Und noch einmal halte ich den Arm in die Brennnesseln - weil's so schön war. Ich gehe die "Marillen Meile" entlang.

(Aus: Christian Futscher, "Von Rossatz nach Oberbergern. Aus den ungeschönten Aufzeichnungen eines Wandervogels.")

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Erste Rast auf einem Bankerl, die Sonne kommt durch, schöne Aussicht auf Ruine Löwenherz. Kurz zuvor am Wegrand Brennnesseln. Ich greife mit der rechten Hand hinein, um diesen speziellen Schmerz wieder einmal zu spüren. Es ist lange her, dass ich ihn gespürt habe, kann mich kaum mehr erinnern ... Ui, das brennt - sehr schön! weiter