Die ersten Wochen in Zwettl prägen Peter Härtling, sie markieren eine jähe Zäsur in seinem Leben, und ich bin mir sicher, er wäre ohne den Aufenthalt im Waldviertel nicht zu jenem Schriftsteller gereift, der er später geworden ist. Die Hektik in der Wirtshausstube, in der sein Vater Entlassungspapiere ausfüllt, die seine Mutter als Kompanieführer unterschreibt, die sich überschlagenden Stimmen, die von Panik gehetzten und fragenden Blicke, ob nun doch die Russen früher kommen würden als die Amerikaner. All das muss – wie könnte es anders sein? – ein Kind prägen, die Welt ist völlig aus den Fugen geraten, der Satz schreibt sich leicht, auch Härtling wird später an von ihm selbst so leicht dahin geschriebenen Sätzen zweifeln, ins Stocken geraten, hinterfragen, neu ansetzen. Das plötzliche Kippen von Realitäten wird zum Motor seines Schreibens, sein Misstrauen gegen die Welt der Erwachsenen wächst.
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